Pranayama
woman doing yoga meditation on brown parquet flooring

Wechselatmung (Nadi Shodana)

Was bedeutet Pranayama?

Der Begriff Pranayama bedeutet bei wörtlicher Übersetzung Erweiterung des Atems bzw. der Lebenskraft (Prana = Atem oder Lebenskraft, Ayama = Erweiterung).

Es handelt sich bei Pranayama um verblüffend einfache Atemübungen, die bei regelmäßiger Anwendung eine tiefe körperliche, energetische und emotionale Wirkung entfalten.

Zunächst geht es darum, das Bewusstsein für die normalerweise unbewusst ablaufenden Atemvorgänge und die Atemmuskulatur zu entwickeln. Nach der entsprechenden Vorbereitungsphase werden die Übungen verlängert und auch Atempausen (Kumbhaka) mit in die Übungen eingebaut.

Wie wirkt Pranayama?

Körperlich erhöht regelmäßiges Pranayama das Atemvolumen wie auch die Sauerstoff-Sättigung des Gewebes. Wichtige Muskelgruppen, beispielsweise die Beckenboden- und die tiefe Bauchmuskulatur, werden gestärkt.

Energetisch bewirkt Pranayama eine gezielte Verstärkung und bessere Verteilung der Lebenskraft (Prana) im Körper.

Durch die neuen Atemmuster werden die bestehenden Verknüpfungen von emotionalen Zuständen, beispielsweise Angst oder Ärger, mit einschränkenden Formen der Atmung gelöst, und diese negativen Emotionen werden geschwächt. In diesem Sinn ist das seit Jahrtausenden in Indien praktizierte Pranayama eine der ältesten Formen der Atemtherapie.

Es gibt Pranayama-Techniken, die konkrete therapeutische Anwendungen haben. Andere wirken ausgleichend und beruhigend. Wiederum andere erhöhen vor allem die Vitalität.

Wie Pranayama lernen?

Du kannst Pranayama bei mir sowohl im Privatunterricht wie auch innerhalb der Einführungsworkshops erlernen. Nach der Einführung erhältst Du von mir eine individuell auf Deine Person, Deine Zielsetzung und Dein “Zeitbudget” für das Praktizieren zugeschnittenes Pranayama Abfolge.

Zur weiteren Begleitung nach der Einführung biete ich einmal pro Woche und spätnachmittags (aktuell mittwochs von 17.30 bis 17.55 Uhr) Pranayama Unterricht an. Außerdem finden mehrmals im Jahr Pranayama Auffrischungskurse statt.

Wie Pranayama üben?

Nach meiner Erfahrung solltest Du zu Beginn mindestens drei Mal die Woche, möglichst häufiger, praktizieren. Die Dauer ist dabei weniger wichtig als die Regelmäßigkeit.

In der von mir unterrichteten Tradition nach Sri O.P. Tiwari sollte die Pranayama Praxis möglichst vor der Asana Praxis durchgeführt werden. Dies ist aber nicht zwingend. In der Tradition des Ashtanga Yoga beispielsweise wird das Pranayama regelmäßig im Anschluss an die Asana Praxis geübt.

Schon nach wenigen Wochen kannst Du die positive Wirkung des Pranayama feststellen (auch in Deiner Asana Praxis, so Du eine hast).

 

Einführung Pranayama

Yogische Atemtechniken


18.5.24   09.30 - 12 Uhr

                 14.30 - 17 Uhr
19.5.24    10.30 - 12 Uhr

maximal 6 Personen
Kosten: 160 €

vor Ort

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Meine Lehrer

Ich unterrichte Pranayama in der Tradition von Swami Kuvalayananda (1883 – 1966), das ich von dessen direktem Schüler Sri O. P. Tiwari und seinem Schüler Paul Dallaghan erlernt habe.

Fragen und Antworten
Wie unterscheidet sich dieses Pranayama von dem im Ashtanga Yoga unterrichteten?

Nach meiner Erfahrung ist diese Form des Pranayama zumindest in den ersten Jahren sanfter und kann besser auf die einzelne Person ausgerichtet werden.

Kann ich Pranayama auch dann üben, wenn ich ansonsten keine Yoga Praxis habe?

Selbstverständlich. Es ist auch nicht notwendig, dass Du im Schneidersitz auf dem Boden sitzen kannst – Pranayama kann auch auf einem Stuhl geübt werden. 

Ich bin Raucher. Kann ich trotzdem Pranayama erlernen?

Bestimmt. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass es zwei Typen von Rauchern (und Raucherinnen) gibt. Die einen beginnen mit dem Pranayama und hören dann sehr schnell mit dem Rauchen auf, und die anderen sehr schnell wieder mit dem Pranayama.

Aus Rücksicht den anderen Praktizierenden gegenüber solltest Du als Raucherin oder als Raucher, wenn Du vor Ort am Unterricht teilnimmst, mindestens eine Stunde vor dem Unterricht nicht geraucht haben und auch nicht mit verrauchten Kleidern zum Unterricht kommen.  

Ist Pranayama für alle Menschen geeignet?

Ja, das ist es. So lange wir leben, atmen wir. Das bewusste Atmen und die bewusste Durchführung bestimmter Atemtechniken ist für alle Menschen hilfreich.

Allerdings gibt es Techniken, die aus medizinischen Gründen z.B. bei Bluthochdruck oder erhöhtem Augeninnendruck (so lange diese Abweichungen nicht eingestellt sind) nicht durchgeführt werden sollten. Es gibt auch Techniken, die nicht während der Menstruation, bei konkretem Schwangerschaftswunsch oder bereits bestehender Schwangerschaft geübt werden sollten.

Eine qualifizierte Lehrerin oder ein qualifizierter Lehrer wird dies vor Beginn mit Dir besprechen. Und so mache ich es auch :-).

woman in white shirt sitting on brown and white pillow

Bild mit freundlicher Genehmigung von Sri O.P. Tiwari und Paul Dallaghan

Literaturempfehlungen:

Gregor Maehle: The Breath of Yoga

Swami Kuvalayananda: Pranayama

Swami Rama et al.: Science of Breath – A Practical Guide

Hathapradipika 2.2

Wenn der Atem unstabil ist, ist der Verstand unstabil.

Wenn der Atem stabil ist, kann der Verstand stabil werden.

Der Yogi erreicht Stabilität,

deshalb sollte man den Atem kontrollieren.

(haṭhapradīpikā 2.2, हठप्रदीपिका २.२, übersetzt aus dem Englischen nach Zoë Slatoff: Yogāvatāraṇam)